Die Inder

Tutucoreyn, das heutige Punnaikayal, Tamil Nadu, Indien.
Heydt über die Inder, er nennt sie Mohren:
„so viel mir von ihnen bekannt ist, wohnen dieselbe an dem Fluß Ganges, oder doch ohnweit demselben, und sind Unterthanen des grossen Mogols […] Sie haben auch keine Gleichheit mit denen rechten schwartzen Indianern, sondern sie sind in ihrem gantzen Umgang viel serieuser und erbarer als jene. Sie haben eine schöne Gestalt, und eine ziemliche proportionirte Grösse. Ihr Angesicht ist mehrentheils mit einer Habichts= oder gebogenen Nasen, welche ihnen sehr wohl anstehet, gezieret.“. „Was aber ihren Lebens=Wandel anbelanget, so ist derselbe sehr ernsthafft, und was sie vorbringen, stehet ihnen wohl an. Keine Badinage [Scherz, Spöttelei] oder Kinder=Possen, siehet man niemalen von einem oder dem andern treiben, sondern was von ihnen gethan wird, geschiehet mit einer angenehmen und ungezwungenen Ernsthafftigkeit.“

Hougly, das heutige Hugli in Bangladesh.
Die Bengalen
„Die Wäscher können hier zu Lande [in Bengalen] so schön waschen, daß auch die grossen Herren von Batavia, als Räthe von Indien und dergleichen, ihre Wäsche dahin senden um waschen zu lassen, ohngeachtet es etliche hundert Meilen weit ist.“ Heydt glaubt, „daß diese Leute den Vortheil wegen des Wassers haben, dann der Ganges ohne Zweiffel besser Wasser als die Rivieren [Flüsse], so bey Batavia in die See fallen, führen und auslieffern muß, dann so es anderst wäre, welches leicht daraus zu schliessen ist, würden die Sclaven und Sclavinnen, die von Bengalen herunter gebracht werden, das so gut als in ihren Lande verrichten können, nun aber kan es nicht seyn.“
Die Entfernung zwischen Batavia und Bengalen beträgt ungefähr 5.000 km!